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Die Residenzstadt Rudolstadt ist ein Ort der Feste und Veranstaltungen. Sie bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern,
sowie zahlreichen Gästen regelmäßig gleich mehrere Highlights an groß angelegten Feierlichkeiten, was für eine
24.000-
Einwohner-Stadt keinesfalls eine Selbstverständlichkeit darstellt.
Besuchermagnet mit Tradition
Neben den beliebten Theaterfestivals, dem Rudolstädter Altstadtfest
und dem Barockfest auf dem Residenzschloss Heidecksburg, das sich
in der Region und darüber hinaus großer Beliebtheit erfreut, hat das
TFF Rudolstadt, das größte Folk-Roots-Weltmusik-Festival
Deutschlands, jedoch größten Bekanntheitsgrad und konnte im Jahr
2012
einen Besucherrekord von rund 90.000 Gästen an einem
Wochenende verzeichnen. Das traditionsreichste und älteste Fest der
Stadt Rudolstadt ist aber das Rudolstädter Vogelschießen. Es findet
jährlich in der letzten vollen Augustwoche statt. Im Jahr 2012 hat
das größte Thüringer Volksfest sein 290. Jubiläum gefeiert, denn am
28.
August 1722 wurde es erstmalig ausgetragen und hat sich seit-
dem zu einem der beliebtesten deutschen Volksfeste entwickelt.
Was heute ein einwöchiger Rummel mit mehreren Festzelten,
Livemusik und zahlreichen Unterhaltungsprogrammen ist, war zu-
nächst ein Schießwettbewerb mit Marktcharakter, begleitet von
Gauklern und Musikanten. Das fahrende Volk kam erst später hinzu.
Ziel des Wettschießens war ein Holzvogel, der mit einer Armbrust
zu treffen war. Bis 1952 fand das Vogelschießen auf dem Oberanger
statt, bis es ein Jahr später auf die Bleichwiese verlegt wurde und
seitdem dort ausgetragen wird. Bereits vor der Wende gehörte es zu
den beliebtesten Festen in der DDR, seit 1990 hat es jedoch auch in
den alten Bundesländern an Popularität gewonnen. Im Jahr 1996
wurde der Austragungsplatz modernisiert und vergrößert, um ein
noch umfassenderes Programm für noch mehr Gäste zu realisieren.
Inzwischen empfängt Rudolstadt jährlich bis zu ei-
ne halben Million Besucher bei dem Fest. (me)
Foto: Andreas Weise / Thüringer Tourismus GmbH