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uch wenn der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in dieser Form
erst seit dem 1. Juli 1994 besteht, wird die Region von einer
tausendjährigen Geschichte verbunden und gehört zu den ältesten
Besiedlungsgebieten Thüringens. Das Geschlecht der Schwarzburger
Grafen gelangte bereits 1208 in den Besitz der Stadt Saalfeld und
förderte diese als wirtschaftliches Zentrum zwischen Saale und
Frankenwald. 1334 kam Rudolstadt ebenfalls zum Hause Schwarz-
burg hinzu, womit die beiden Städte für 55 Jahre in einem Herr-
schaftsgebiet vereint waren, denn bereits 1389 wurde Saalfeld an
das Haus Wettin verkauft und blieb bis 1920 sächsisch. In der Zeit
von 1680 bis 1745 diente Saalfeld dem Herzogtum Sachsen-Saalfeld
als Residenzstadt. Aus deren Nachfolgelinie ging das Herzogtum
Sachsen-Coburg und Gothas Prinz Albert, Prinzgemahl der britischen
Königin Viktoria hervor. 1571 erwählten die Grafen von Schwarzburg
Rudolstadt als Residenz. In der Zeit der Schwarzburger Herrschaft,
blühten in und um Rudolstadt das Handwerk und Gewerbe auf.
Ende des 18. Jahrhunderts avancierte Rudolstadt zur Klassiker- und
Kulturstadt. In dieser Zeit hinterließen große Philosophen und
Dichter wie Wilhelm von Humboldt, Friedrich Fröbel, Gottlieb Fichte,
Arthur Schopenhauer und Friedrich Schiller hier ihre Spuren. Am
noch heute bestehenden Landestheater Rudolstadt mit seinen
Thüringer Symphonikern war Johann Wolfgang von Goethe mehre-
re Jahre von Weimar aus als Intendant tätig.
Die Tradition von Handwerk, Landwirtschaft und Gewerbe geht in
der Region auf eine lange Geschichte zurück. Und auch heute findet
man im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mindestens zehn starke
Wirtschaftszweige und damit einhergehend attraktive Arbeitsmög-
lichkeiten für junge, qualifizierte Fachkräfte. Inzwischen ist der Kreis
ein gefragter, vielfältiger Wirtschaftsstandort für innovative und
weltweit agierende Unternehmen. Dazu zählen Firmen in den
Branchen Medizintechnik, Nahrungsgüterproduktion, Elektrotech-
nik/Elektronik, Maschinen- und Werkzeugbau, Kunststofftechnik,
Fahrzeugbau, Stahlindustrie, Chemieindustrie sowie Porzellan- und
Glasindustrie. Erfolgreiche Top-Unternehmen verschiedenster
Wirtschaftssparten wie Siemens, Stollwerck, BASF und Vattenfall –
um nur einige zu nennen – fühlen sich hier heimisch.
Doch nicht nur bezogen auf Thüringer Werte liegt die wirtschaftli-
che Entwicklung des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt im Spitzen-
bereich. Mit einem Auslandsumsatz von 850 Millionen Euro, was ei-
ner Exportquote von 42 Prozent entspricht, wird auch die weltweite
Nachfrage nach Produkten der hier ansässigen Firmen immer grö-
ßer. Von den 30 Industrie- und Gewerbegebieten der Region mit ei-
ner Gesamtfläche von 550 Hektar, sind bereits zirka siebzig Prozent
belegt.
Wie in ganz Thüringen ist auch diese Region geprägt durch einen
breiten und kleinteiligen aber sehr stabilen Mittelstand. Zukunfts-
Fotos: Alexander Kreher, Frank Rehbaum/Wirtschaftsförderagentur, Archiv Landratsamt
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Das Friedrich-Fröbel-Museum lässt die Anfänge des
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Kindergartens lebendig werden und ist Anziehungspunkt
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für Pädagogen aus der ganzen Welt
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Die Grüne Mitte in der Stadt Saalfeld punktet
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mit Großzügigkeit, moderner Architektur und
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umweltfreundlicher Energiegewinnung.
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